Innere Ruhe mit Autosuggestion

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  • 13. Februar 2015

Schlagen Sie Ihre Sorgen in die Flucht!

Unlängst traf ich eine Freundin und erkannte etwas in ihrem Gesicht, das neu war. Zwischen ihren Augenbrauen, genau über der Nasenwurzel hatte sich eine Falte eingenistet. Diese Falte saß da und fühlte sich augenscheinlich wohl und als ich meine Freundin – nennen wir sie Simone – darauf ansprach, vertiefte sie sich noch. Es stimmte also. Es handelte sich hierbei um eine typische Sorgenfalte, die da Simones hübsches Gesicht zierte. Simone seufzte und begann zu erzählen. Vor einiger Zeit hatte sie doch ihren Job verloren und war nun auf der Suche nach einer neuen Tätigkeit. Interessant sollte sie sein, diese Tätigkeit und abwechslungsreich. Auch sollte der neue Job gutes Geld bringen, am besten sogar noch etwas mehr, als der alte. Simone erzählte mir, was sie sich wünschte und während sie erzählte, beobachtete ich ihre neu erworbene Sorgenfalte zwischen ihren Augen. Die wurde tiefer und tiefer, was kein Wunder war, denn Simone berichtete mir ihr Elend in den ausführlichsten Tönen und zum Schluss meinte sie dann noch „Und stell dir vor, ich bekomme keinen Job, oder nur einen, den ich nicht will oder der mich deprimiert, was wird dann nur aus mir und meiner kleinen Tochter? Ich kann die Wohnung nicht mehr bezahlen und das Auto und erst recht die Kosten, die ein Kind verursachen!“ Sie schilderte mir eine trostlose, schreckliche Zukunft und tauchte mehr und mehr ein in die Welt der negativen Vorstellungen und Visionen. Sie erkennen natürlich sofort, was Simone da falsch macht! Vorausgesetzt allerdings, Sie kennen die bewusste Autosuggestion (Selbstbeeinflussung) und wenden sie bereits regelmäßig an. Der Grundsatz in der bewussten Autosuggestion lautet: Achte auf deine Gedanken, denn sie bestimmen dein Leben!

Die Gedanken, die wir uns machen gehen auf direktem Wege in unser Unbewusstes, erzeugen Gefühle und Schwingungen, die wiederum im Resonanzgesetz bestätigt werden: Wir ernten, was wir säen oder wir ziehen das an, was wir fest glauben, uns vorstellen und immer wieder mittels regelmäßigem daran Denken, in uns fest verankern.

Ich lauschte also Simones Erzählungen. Mittlerweile saßen wir auf einer Parkbank, umgeben von frischblättrigen Bäumen und einer Wiese mit ersten Frühlingstulpen. Die Sonne schien uns ins Gesicht und alles war ganz wunderbar – bis auf Simones Weltuntergangstimmung. Also beschloss ich, etwas zu versuchen. Ich stellte meiner Freundin eine Frage. Sie lautete: WAS MACHT DICH GLÜCKLICH? Simone hielt in ihrer Erzählung inne, starrte mich an und wollte zu neuerlichem negativen Redeschwall ansetzen. Ich kam ihr zuvor und bat sie, einfach meine Frage zu beantworten. Mit dem, was ihr spontan in den Sinn kam. Sie lehnte sich zurück, schlug ein Bein übers andere, wippte mit einer Schuhspitze und antwortete: „Meine Tochter macht mich glücklich. Dass sie gesund ist und ein so liebes Kind.“ Was weiter?, ermunterte ich sie. „Die Anwesenheit meiner Familie und Freunde in meinem Leben und dass ich mich an Kleinigkeiten erfreuen kann. Diese Wiese mit den sprießenden Frühlingsblumen, zum Beispiel. Das sehen zu können macht mich glücklich.“ Ich war noch nicht fertig. UND WORAUF BIST DU STOLZ?, fragte ich weiter. „Auf das, was ich geschafft habe bis jetzt!“ war Simones spontane Antwort. „Darauf, wie ich auf andere Menschen wirke und dass sie sich gerne mit mir umgeben und unterhalten. Darauf, dass ich so manchem schon mal Mut machen konnte.“ Sie lächelte mich an und die Falte zwischen ihren Brauen glättete sich ein wenig. Also machte ich weiter, lächelte ebenfalls und fragte: WAS IST ES FÜR EIN GEFÜHL, DASS DU DER WELT SCHON SO VIEL POSITIVES SCHENKEN KONNTEST? Simone schloss die Augen und ich studierte ihr Gesicht. Es war ebenmäßig, entspannt und ein seliges Lächeln spielte um ihren Mund. Keine Spur von Sorgenfalte, nicht auf ihrer Stirn und nicht in einem anderen Winkel ihres Gesichts. Sie saß einfach da, neben mir auf dieser Parkbank, die Sonne schien uns noch immer ins Gesicht und war ganz in dem Gefühl, dass sie durch meine Frage produzierte. „Ein wunderbares Gefühl!“ sagte sie und ich ließ sie noch ein bisschen darin baden. Ganz ausfüllen sollte sie dieses Gefühl, ganz überschwemmen bis in den hintersten Winkel ihres Organismus.

Das Gefühl ist der Antrieb unsres Unbewussten (UB) und versetzt alles in uns in die richtige Schwingung. Und so, wie unser Körper, unser Geist schwingt, so kommt es zurück, das ziehen wir an.

Der Geist, unser Bewusstes formt die Gedanken. Das UB reagiert mit einem Gefühl und realisiert. So tun, als ob ist die Devise! Wenn Sie glücklich sein wollen, müssen Sie sich glücklich fühlen! Wenn Sie erfolgreich sein wollen, müssen Sie sich erfolgreich fühlen! Wenn Sie gesund sein wollen, fühlen Sie sich gesund! Meine nächste Frage an Simone lautete: WOFÜR BIST DU DANKBAR? Wieder schloss meine Freundin die Augen und antwortete spontan „Für mein Leben, wie es ist, wie es bis jetzt verlaufen ist. Dass ich gesund bin und meine Tochter auch und dass ich jeden Tag aufs Neue lachen kann.“ UND WAS FINDEST DU SPANNEND UND AUFREGEND? , fragte ich weiter und die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen: „Meinen Italienisch Kurs und den Mann, der zwei Reihen hinter mir sitzt.“ Beide lachten wir schallend und alles, was je einer Sorgenfalte glich, war aus Simones Gesicht verschwunden. Meine letzte Frage an Simone war: WELCHE GUTEN SEITEN HAT DEINE DERZEITIGE SITUATION? Sie schaute mich mit großen Augen an und begann zu erzählen. „Das Gute ist, dass ich mich jetzt nach einer neuen Herausforderung umsehen kann. Dass ich alle Möglichkeiten habe und mit meiner Erfahrung und meinem Wissen, neu beginnen kann. Ich kann zur Zeit täglich für meine Kleine da sein und sie vom Kindergarten abholen und mit ihr den Tag verbringen. Seither hat sie keine Angst mehr, beim Einschlafen. Ich lese gerade ein Buch über die Weiterbildungsmöglichkeiten in meinem Beruf und ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich zuletzt in Ruhe ein Buch gelesen habe. Ich sitze hier mit dir und wir führen ein gutes, positives Gespräch und ich erlebe, wie ich bewusst über mich nachdenke und mich wahrnehme. Dies ist geschehen, weil ich heute Zeit hatte und hier unterwegs war, als du auch gerade da warst und wir uns treffen konnten. Ich fühle mich so gut und so motiviert, wie lange nicht und bin dankbar, diesen Tag so erleben zu können.“ Ich weiß nicht, wer erstaunter war, von uns beiden, aber mein Vorhaben war gelungen. Simones Schwingung war im Lot und ihr UB arbeitete an der Erfüllung des richtigen Programms.

Glück, Erfolg und Leichtigkeit war allein durch Gedanken zu wahren Gefühlen geworden und somit autosuggestiv abgespeichert.

Und was im UB gespeichert ist, das realisiert sich. Verabschieden Sie sich schleunigst von Gedanken, die Sie schwächen. Von Kummer und Sorgen. Leichter gesagt, als getan? Was hindert Sie, Ihre Gedanken in eine andere, kraftspendende Richtung zu lenken? Was Simone fertig bringt, schaffen Sie auch. Machen Sie sich bewusst, wie sehr Sie vielleicht in negativen Gedankenmustern festhängen. Wie sehr Sie sich von Äußerem beeinflussen lassen! Wovor immer Sie Angst haben – machen Sie sich bewusst, dass diese Angst durch Ihre Gedanken erschaffen wird! Angst entsteht durch ein Bild, das wir uns machen. Ein Bild mit einem Inhalt, der in der Zukunft liegt und völlig ungewiss ist. Sie sehen eine winzige Spinne und sie wächst vor Ihrem inneren Auge zu einem Monsterwesen heran, dass Sie mit einem Biss verschluckt. Sie stehen vor einer schwierigen Aufgabe und stellen sich vor, wie Sie diese Aufgabe nicht bewältigen, nicht schaffen, machen sich ein völlig negatives Bild vom Ausgang der Situation. Ihr UB reagiert auf eine Vision sofort mit dem dazu passenden Gefühl und das Gefühl bewirkt den realen Ausgang einer Sache. Sie werden wohl die Spinne nicht zu einem Monster wachsen lassen können, aber Sie werden sich fürchterlich schlecht fühlen, weil Sie eine Heidenangst in sich erzeugen. Und so ist es mit allem in unserem Leben. Wir denken, stellen uns vor, wir visualisieren auf Teufel komm raus und wundern uns, wenn wir ihm wirklich begegnen! Er steht in personifizierten Misserfolgen vor uns, in Krankheit und Versagen und schleicht sich nachts in unsere Träume. Solange Sie zulassen, von negativen Gedanken und Vorstellungen beherrscht zu werden, kann jede Nacht zum Albtraum werden, jedes Vorhaben scheitern und jede noch so große Hoffnung im Chaos enden.

Negatives erzeugt Negatives. Positives erzeugt Positives.

Es stand schon in der Bibel und auch wenn Sie nicht an dieses Buch glauben, so kennen Sie vielleicht den folgenden Satz:

Was du säst, wirst du ernten.

Das bedeutet: Was Sie glauben, strahlen Sie aus. Was Sie ausstrahlen, ziehen Sie an.

Gerade in der heutigen Zeit, in unserer Hochleistungsgesellschaft ist es ein Muss, erfolgreich, gesund und leistungsfähig zu sein. Ein Druck, dem fast nicht standzuhalten ist. Burnout Syndrome häufen sich und immer mehr Menschen sehnen sich nach Bewusstheit des eigenen Selbst, nach Entspannung und Verständnis. Gefühle in der Wirtschaft? Entspannung im Business? Ein Unding noch vor gar nicht allzu langer Zeit. Mittlerweile werden Büros mit eigenen Entspannungsräumlichkeiten für Mitarbeiter gebaut. Immer mehr Unternehmen sind bereit, sich dem Wohlbefinden und der Motivation ihrer Mitarbeiter zu widmen und sie dabei zu unterstützen. Immer mehr Führungspersönlichkeiten erkennen, wie wichtig und nötig es ist, regelmäßige konstruktive Gespräche mit ihren Mitarbeitern zu führen, wo der Mensch ganzheitlich betrachtet und unterstützt werden kann.

Je besser sich ein Mensch fühlt, desto besser die Motivation, desto besser die Leistung, die erbracht wird.

Trotzdem oder gerade deshalb kommt es immer wieder zu angstauslösenden Situationen, großen Belastungen und innerseelischem Stress. Manchmal gehen diese Faktoren so weit, dass sich Angst und Sorge im UB festigen und der Mensch scheinbar an nichts anderes, als an seine Sorgen und Probleme denken kann. Meist ergeben sich dadurch schlaflose Nächte, da das Sorgenungeheuer nachts am aktivsten ist. Nachts „schläft“ unser Bewusstes und unser UB ist hellwach und arbeitet. Es träumt und verarbeitet die Eindrücke und Gefühle vom Tag. Und alles, was uns plagt erwacht nachts erst recht zum Leben und raubt uns den Schlaf.

Da hilft nur eins:

Raus aus dem Bett, ein Blatt Papier und einen Stift in die Hand und aufschreiben, was Sie beschäftigt. Schreiben Sie alles auf, was Ihnen einfällt, was Sie wach hält, was Sie auf keinen Fall vergessen dürfen, denn die Angst, nicht alles gut genug und zum rechten Zeitpunkt zu machen, lässt Sie nicht einschlafen. Wenn Sie alles notiert haben, falten Sie das Blatt zusammen und legen Sie es an einen Ort, wo Sie es am nächsten Morgen ganz sicher finden werden. Nun müssen Sie sich keine Sorgen mehr machen, dass Sie etwas vergessen könnten. Außerdem können Sie nachts nichts tun, das von positiver, konstruktiver Energie unterstützt wird, deshalb gönnen Sie sich getrost Ihren wohlverdienten Schlaf.

Sollten Ihre Sorgen und Probleme immer noch nicht genug von Ihnen haben, gehen Sie in den Park oder in die Natur und machen Sie es wie Simone und ich. Schreiben Sie sich alle sechs Fragen auf und beantworten Sie diese so ehrlich wie möglich. Führen Sie Ihr Gefühl mittels bewusst gemachter Gedanken in die richtige, positive Richtung und speisen Sie somit autosuggestiv den Motor Ihres Antriebs im UB.

Bringen Sie sich in die richtige Schwingung! Stellen Sie sich vor, wie Sie bereits erreicht haben, was Sie brauchen, was Sie sich wünschen! Achten Sie dabei auf Ihr Gefühl und vertrauen Sie sich selbst!

Sie werden vielleicht merken, dass es schwierig ist, sich ganz auf sich selbst zu konzentrieren. Sich frei zu machen, von allem Belastenden und Negativen. Sie werden erkennen, dass Sie dafür Zeit brauchen, zumindest täglich eine kleine Auszeit, in der Sie allein mit sich und Ihren guten Geistern sind. Gut! Darauf will ich ebenso hinaus, wie darauf, dass ich Ihnen vorführe, wie bewusst positive Selbstbeeinflussung funktioniert. Gehen Sie in die Bewusstheit mit sich selbst! Erkennen Sie Ihre negativen Gedankenmuster und was daraus resultiert. Sie können oft Ihre Situation nicht verändern, aber Sie können immer Ihre Einstellung dazu verändern und Ihre Einstellung ist dafür verantwortlich, was weiter passiert. Je öfter und je intensiver Sie sich bewusst selbst bemeistern, in Ihren Gedanken und Gefühlen, desto näher sind Sie Ihrer inneren Kraft und Ihrem inneren Frieden. Desto klarer wird Ihr Blick für Ihr Selbst und desto stärker und gelassener werden Sie alle Situationen Ihres Lebens meistern. Sorgen und Probleme verursachen Angst. Angst schwächt Ihren gesamten Organismus. Sorgen und Probleme lassen sich verändern in Situationen, die weniger angenehm sind, aber doch gemeistert werden können. Und was SIE aus Ihrer Einstellung dazu machen, ergibt den Erfolg oder Misserfolg einer Sache. Und manchmal sogar Freude und ein völlig verändertes Bild. Ich wünsche Ihnen gute Gedanken, Gelassenheit und ein Lächeln im Gesicht!

Sabine Connor Hubmer – Kaplan