Diabetes bei Jugendlichen

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  • 13. Februar 2015

Autosuggestion zur Motivation bei Jugendlichen mit Diabetes

Vieles ist in den Köpfen der jungen Menschen und vieles davon entbehrt oft unserem Verständnis – dem der Erwachsenen. Doch ist es nicht gerade die Unbeschwertheit und die gelebte Leichtigkeit, die uns an unserer Jugend so fasziniert? In manchen Fällen finden wir ein amüsiertes Schmunzeln in unserem Gesicht, wenn wir beobachten, wie sich der Weg unseres Sprösslings zum Erwachsenen gestaltet, in anderen Situationen erzeugt dieser Weg und das Verhalten unseres Kindes Sorge und Nervosität in unserem Gemüt.
Gerade Kinder und Jugendliche mit Diabetes in den unterschiedlichsten Ausprägungen sind dazu angehalten, so früh wie möglich Disziplin und Ernsthaftigkeit zu lernen, da das permanente Setting, dem diese jungen Menschen unterworfen sind, nur oder hauptsächlich von ihnen selbst, gewährleistet werden muss.
Die Schwierigkeit, dies in den Köpfen der betreffenden Jugendlichen zu implizieren, besteht größtenteils aus dem nicht Verstehen können der Lebensnotwendigkeit von regelmäßiger und gewissenhafter Anwendung der Spritzen, Pumpen und Messgeräte.

Aber sind wir doch ehrlich. Wie geht es uns Erwachsenen, wenn wir zu Tätigkeiten angehalten werden, die wir in unserem Verständnis nicht oder nur wenig nachvollziehen können? Wie hoch ist der Einsatz unserer eigenen Motivationsressourcen, um diesen Anforderungen gerecht zu werden? Es ist schwierig und manchmal unmöglich, weil der Mensch nun einmal den eigenen inneren Antrieb braucht, um sehr gut zu funktionieren.
Also kostet es uns täglich Kraft und Substanz, diesen Antrieb zu gewährleisten und unsere Motivation, verschiedene Dinge zu tun, aufrecht zu halten.
Mit Leichtigkeit und Unbeschwertheit im Kopf ist das nicht immer gut möglich, vor allem, wenn es sich um vermeintlich lästige Dinge und Tätigkeiten handelt, die wir nicht verstehen oder nachvollziehen können (wollen). Wir müssen folglich das Verständnis herstellen und den Grund der Dinge für uns selbst plausibel machen und dann erst kann (sollte) Leichtigkeit unseren Antrieb verstärken. Mit Krampf und Not – (wendigkeit) geht gar nichts, das wissen wir – wieso also erwarten wir es von unseren Kindern?
Die Antwort ist: Aufgrund der Sorge und der Angst um deren Leben und Gesundheit, doch erkennt ein Kind oder Jugendlicher dies nicht so leicht.

In den Herzen der Kinder lebt Frohsinn und Unbeschwertheit und der tägliche Pflichtenkatalog muss Schritt für Schritt gelernt und erlebt werden, um ins tägliche Repertoire des Lebens aufgenommen zu werden. Leichter geschieht dies mit einem spielerisch erzeugten Verständnis für das eigene Erwachsenwerden, die eigene Selbstverantwortung und die absolute Besonderheit des eigenen Lebensweges.
Die Meister darüber sind die Kinder und Jugendlichen mit der Diagnose Diabetes und diese Meisterschaft muss ebenso erlangt werden, wie jede andere auch. Für sportliche Leistungen und Können gibt es Trainings, für gute Leistungen in der Schule gibt es Übungs – und Lernstunden, für das Leben gibt es die Lehrzeit in der Pubertät und wie wir wissen, hört die bei manchen niemals auf.

Für besondere Kinder und Jugendliche muss es deshalb ebensolches Training geben – um Verständnis, Motivation und Eigenverantwortung zu lernen – und das alles mit spielerischer Leichtigkeit und Freude.

Meine Erfahrung, Jugendliche ins Autosuggestionstraining einzuführen, um Erfolge in deren eigener Persönlichkeit zu erzielen ist ausgesprochen gut und immer gepaart mit viel Lachen und Leichtigkeit. Vielleicht hinterfragen Kinder und Jugendliche nicht alles peinlichst genau, wie wir Erwachsenen es tun, vielleicht können Kinder und Jugendliche noch leichter annehmen und akzeptieren und haben ihren Glauben noch nicht ganz verloren. Den Glauben an ein schönes, unbeschwertes und gesundes Leben, weil sie selbst daran beteiligt sind und dafür Sorge tragen.

Eigenverantwortung gibt Kraft und lässt uns Menschen wachsen.

Geben wir sie unseren Kindern in die Hand und sehen wir zu, wie vieles plötzlich einfach wird, weil die nötigen Überzeugungen und das Verständnis dafür erzeugt wurde.

Die Autosuggestion – die bewusste Selbstbeeinflussung mittels Gedanken und Emotionen im Unbewussten – wird täglich von uns allen betrieben.

Bewusst und unbewusst schaffen wir in uns den Nährboden für Gelingen oder Misslingen unserer Aktionen.

Die Autosuggestion ist ein in uns allen angeborenes Werkzeug, dessen richtiger Umgang erst Erfolg garantiert. Bei falschem Einsatz dieses Werkzeuges entsteht Misserfolg, Angst, Selbstzweifel und Stagnation in aktiven Entwicklungsprozessen unseres Lebens.
Das Unbewusste selbst ist ein riesiges, teilweise noch unerforschtes Potenzial in uns und besitzt weitaus mehr Einfluss auf unser Handeln und Vorankommen, als unser bewusster Verstand. Erfahrungen, Prägungen, Erziehungsmuster und persönliche Verhaltensstrategien sind darin enthalten und bestimmen unseren Lebensweg.
Wenn Verhaltensmuster verlernt werden sollen, um neue zu gewährleisten muss in das Unbewusste vorgedrungen werden und die Autosuggestion liefert uns hierfür den Schlüssel.
Bewusst positive Selbstbeeinflussung ist kinderleicht zu lernen und plausibel verständlich, der Erfolg liegt in der Kontinuität der Anwendung. Diese wird durch das Training erzielt, weil ein praktischer Automatisierungsprozess einsetzt, der die Kontinuität gewährleistet.
Kinderleicht bedeutet, dass Kinder und Jugendliche leichter lernen, weil sie die angeborenen Fähigkeiten noch nicht so sehr in Frage gestellt haben, wie ein Erwachsener es unter Umständen tut.
Kinderleicht bedeutet, dass unsere Kinder und Jugendlichen diese wunderbare Fähigkeit zu Selbstheilung und Eigenverantwortlichkeit noch in ausgeprägter Form in sich tragen und diese Fähigkeiten mittels bewusst positiver Autosuggestion schneller und leichter reaktiviert werden können, wie bei Erwachsenen.
Kinderleicht bedeutet ein spielerisch erzeugtes Verständnis für die Notwendigkeiten des eigenen Lebens aktiv umzusetzen, um Kontinuität in lebenswichtigen Aktionen zu schaffen.

Das Autosuggestionstraining kann in Gruppen oder im Einzeltraining mit angepasster Individualität der jeweiligen Persönlichkeit des Kindes / des Jugendlichen stattfinden.
Ich erlebe die Einzelsitzungen mit beiderseits großer Freude und Erfolg, da individueller Input besser transportiert werden kann. Die Motivation kann ebenso im Einzelgespräch, wie auch in der Gruppendynamik hervorragend entwickelt werden und bildet gemeinsam mit dem aufgebauten Grundverständnis für die eigene Situation eine Verbesserung des täglichen Lebensalltages und der Gesundheit.

Sabine Connor Hubmer – Kaplan