Was hat das mit mir zu tun?

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  • 4. Mai 2015

Fragen Sie sich das auch manchmal?
Vor allem, wenn es um Konflikte oder gar Streitgespräche geht?
Wenn sich Ihr Gegenüber mit hochrotem Kopf, schwellenden Adern am Hals und lautstarkem Gebrüll  Luft macht, was denn alles nicht passt, das Sie getan oder nicht getan haben?

So schlimm ist es gar nicht?

Eher schwelt etwas Unausgesprochenes lautlos, dafür umso bedrückender unter der Oberfläche, bereit jederzeit vulkanartig auszubrechen und Ihre Welt mit grauen Aschewolken zu überziehen?
Sie selbst trauen sich nicht, den Anfang zu machen und warten ab, wie sich Ihr Gegenüber verhält?
Ist ja auch leichter, man – Sie! – müssen dann nicht aktiv werden und können passiv zuwarten, ob dem /  der Anderen (wieder einmal) ein Fehler unterläuft.
Dann könnten Sie sich selbst weiter sicher fühlen und bequem mit dem Finger auf den / die Andere(n) zeigen und sind selbst fein raus. Schließlich haben SIE ja nichts gemacht.

Nein, nein – so sind Sie ja gar nicht? So begegnen Ihnen permanent die Anderen?

Tja.
Das haben die wohl so an sich, die „Anderen“.
Aber was hat das mit Ihnen zu tun?
Wirklich gar nichts?

Was können schließlich SIE dafür, wenn andere gestresst reagieren und Sie dauernd ungerecht und unfair behandeln?
Was soll das mit Ihnen selbst zu tun haben, wenn jemand anderer Sie beschuldigt, belügt oder gar betrügt?

Vor allem aber – was ist das nur für eine provokante Frage?!

Ich schlage Ihnen eine Antwort vor. Sie müssen Sie ja nicht annehmen.

Also  folgendes: Vielleicht sitzt tief in Ihrem Inneren, Ihrem Unterbewusstsein, auch schon ein lange schwelender Konflikt , der von Ihnen selbst eher verdrängt, als ans Licht geholt und bearbeitet wird? Alles, was wir verdrängen, also die Gefühle, die uns nicht passen, weil sie zu schmerzhaft, zu unangenehm oder zu traurig für uns sind, verdrängen wir nicht ins Universum und weg sind sie – leider nein.
Wir verdrängen sie in unser Unterbewusstsein, stecken sie dort sinnbildlich gesehen in eine dunkle Schublade, machen die fest zu und denken, wir hätten uns dem, was so aufs Gemüt drückt, erfolgreich entledigt.

Dort in der finsteren Schublade sitzt es aber, das verdrängte Gefühl und das damit zusammenhängende Thema und gärt vor sich hin, ist sogar ziemlich angefressen darüber, dauernd verdrängt  und ins Dunkle verschoben zu werden und beginnt nun, wie ein Atomreaktorkern zu strahlen. Sie wissen doch sicherlich um Ihre „Ausstrahlung“.
Nun – die erzeugt Ihr Unterbewusstsein und wie immer es dort unten auch aussieht, so strahlen Sie aus.

Wenn dort also Verdrängtes herum liegt, wie in einer unaufgeräumten Küche, dann entspricht das nicht Ihrem Unbewussten.
DAS will nämlich nichts Verdrängtes, sondern will die Ganzheit und Ihre persönliche Heilung / Entwicklung!

Also braucht es jemanden – bestenfalls einen „Anderen“ – der / die durch irgendwelche Worte, Taten oder Situationen, in die er / sie Sie bringt, das verdrängte Gefühl (Schmerz, Kummer, Angst, Trauer, etc.) in Ihnen auslöst und zum Vorschein bringt.
Sie selbst hätten es ja nicht hervor geholt, Sie selbst haben es ja in die finstere Schublade gesteckt, Sie erinnern sich?

Unser Unterbewusstsein, das sogar ziemlich weise ist, BRAUCHT den / die „Andere(n)“, damit das von uns Verdrängte wieder hoch kommt und wir es (endlich) bearbeiten, vorzugsweise NICHT mehr verdrängen, sondern uns darum kümmern, es anschauen, beleuchten, bearbeiten, ja heilen!

Insofern könnten Sie nun dem/der Anderen ziemlich dankbar sein.
Schließlich hat Ihnen da jemand geholfen, Verdrängtes zu erkennen und aufzulösen, vorausgesetzt Sie arbeiten dann daran.

Gute Antwort?
Nein?
Das ist vollkommen ok für mich, denn ich habe gerade nicht den Anspruch, dass Sie mir immer glauben.
Sie können selbst am allerbesten FÜHLEN, was das Eine oder Andere mit Ihnen selbst zu tun hat.

Ich behaupte, ALLES was uns geschieht und wiederfährt hat mit uns selbst zu tun, schließlich kreieren wir selbst unsere Wirklichkeit.
Alles darin und unsere Umwelt ist der perfekte Spiegel.

Ach, das glauben Sie nicht?
Sie sind für so Vieles, das in Ihrem Leben unangenehm, schmerzhaft und  ärgerlich ist NICHT verantwortlich?
Nun, sehen Sie – das glaube ICH nun wiederum nicht.

Wir sind immer verantwortlich für unser eigenes Leben, was uns wiederfährt, wie andere auf uns zugehen und ob wir glücklich, erfolgreich oder das Gegenteil sind. Ich spreche nicht von „selbst schuld“, das steht ganz  woanders geschrieben. Ich spreche von Eigenverantwortung und Klarheit für und in sich selbst und für unsere Wirklichkeit.

Ich wünsche Ihnen den Mut, sich beim nächsten Zusammenstoß mit einem / einer  Anderen  oder beim nächsten Ärgernis zu fragen, was das mit Ihnen selbst zu tun hat. Glauben Sie mir – es kann nichts passieren. Fragen Sie sich das einfach und seien Sie mutig, die Gefühle in Ihrem Innersten zu hinterfragen. Ihr Unterbewusstsein belohnt Sie mit Antworten und wenn Sie selbst damit überfordert sind, holen Sie sich doch einfach Unterstützung, in einem Coaching oder einer Gesprächstherapie. Sie können nur gewinnen.

Und nun viel Motivation und neue Erkenntnisse aus Ihrem nächsten Konflikt oder einem lautstarken Streitgespräch mit einem / einer Anderen!

Herzlichst,
Ihre Sabine Connor Hellermund